deutsche politische Ökonomie

„Die deutsche politische Ökonomie hat sich bis zum Anfang des 19. Jh in einer ganz eigentümlichen Form als Teil der Polizei- und Staatswissenschaften entwickelt, deren theoretisches Niveau denkbar niedrig war. Eigentlich handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Disziplin sondern mehr um praktische Ratschläge, wie die feudalen Landesherrscher ihren Etat durch Steuern, Gesetze (z.B. das Münzregal), Zölle oder Förderung bestimmter Industriezweige aufbessern konnten. … Die faule Kompromißbereitschaft ist seit jeher ein typisches Kennzeichen der deutschen Bourgeoisie und seiner theoretisierenden Vertreter. … Hinsichtlich der wissenschaftlichen Durchdringung der klassischen politischen Ökonomie sah es in der deutschen Nationalökonomie noch trostloser aus. Vieles von dem, was Adam Smith über Wert, Geld, Profit, Lohn, Rente, usw gesagt hatte, hat man nicht einmal begriffen.“ P Thal in Einf zum Reichtum der Nationen, S. LV