Eigentum

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Arbeit führt zu Eigentum

An jedem Gegenstand, in dem auch nur ein Quentchen individueller Arbeitszeit steckt, erhebt derjenige, der sie geleistet hat, Anspruch auf Eigentum. Es war seine Arbeitszeit, also soll ihm auch der Gegenstand gehören. Das gilt für das aus Feuerstein hergestellte Messer genauso wie für das gerodete Stück Land. Bei Produkten, die ein Einzelner alleine hergestellt hat, ist der Eigentumsanspruch unumstritten, d.h. jeder erkennt ihn an, da jeder genau so denkt und genauso handeln würde. Wie verhält es sich aber bei Gegenständen, an denen mehre Arbeiter beteiligt waren. Man schaue sich nur die ägyptischen Darstellung einer Getreideernte (P Klemm, S. 34) oder eines Schiffbaus an (P Klemm, S. 41). An der Herstellung eines einzigen Produktes, z.B eines Schiffes, sind unzählig viele Menschen beteiligt, gehen unzählige, nicht mehr zu differenzierende Stunden individueller Arbeitszeit ein. Bei einem Boot muß der Käufer für die Gesamtsumme der Arbeitszeit aller Beteiligten aufkommen, was bei einem produktwertäquivalenten Tausch durchaus möglich ist. Wie ist es aber bei eine Pyramide? Ramses der II. konnte unmöglich selber so viele Stunden arbeiten, wie für den Bau seines Grabes benötigt wurden. Ein Großteil der Arbeitszeit der Sklaven eignete sich der Herrscher ohne jede Gegenleistung an. Selbst die Nahrungsmittel, welche die Sklaven für den Bau der Pyramide bekamen, wurden nicht von Ramses II. hergestellt, sondern von den Bauern auf den Äckern im Niltal.

historisches

Eigentum ist so alt wie die Menschheit (siehe ChroniWi).
Die Herausbildung des Eigentums an Grund und Boden dürfte mit dem Ackerbau um 8.300 vuZ begonnen haben.

Schutz des Privateigentums

„Die Forderungen nach persönlicher und wirtschaftlicher Freiheit sowie nach dem Schutz des Privateigentums war vorwiegend gegen die Machtansprüche der absolutistischen Herrscher gerichtet und entsprangen vor allem den Interessen der aufstrebenden Bourgeoisie.“ P Thal in Einf zu Reichtum der Nationen, 1.Bd, S. XXIII