Wertsubstanz

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bei Marx

„Die Gleichung ´20 Ellen Leinwand = 1 Rock (oder 20 Ellen Leinwand sind 1 Rock wert)´ setzt voraus, daß in 1 Rock gerade soviel Wertsubstanz steckt als in 20 Ellen Leinwand, daß beide Warenquanta also gleich viel Arbeit kosten oder gleich große Arbeitszeit.“ Q: KM in Kap1, S.67

Als erstes ist die Schlußfolgerung, daß die Aussage ´20 Ellen Leinwand sind 1 Rock wert´ durch die Gleichung ´20 Ellen Leinwand = 1 Rock´ ausgedrückt werden kann, falsch (siehe Warengleichung). Als zweites unterscheidet Marx nicht sauber zwischen Arbeit und Arbeitszeit. Arbeit ist eine Tätigkeit, Arbeitszeit eine Größe. Eine Tätigkeit ist aber nicht das Gleiche wie eine Größe. Als drittes muß in 20 Ellen Leinwand nicht unbedingt genauso viel Arbeitszeit stecken, wie in 1 Rock, auch dann nicht, wenn 20 Ellen Leinwand gegen 1 Rock getauscht werden.

„Also 10 Pfd Tee = 40 Pfd Kaffee oder in 1 Pfd Kaffee steckt nur 1/4 soviel Wertsubstanz, Arbeit, als in 1 Pfd Tee.“ Q: KM in Kap1, S. 82
„Das Münzdasein des Goldes scheidet sich völlig von seiner Wertsubstanz.“ Q: KM in Kap1, S.140

Beide Aussagen bringen uns keinen Schritt weiter, was Murx unter Wertsubstanz versteht.

Kommentar

Unter dem Begriff Substanz versteht der Rest der Welt etwas Stoffliches, etwas Materielles. Der Wert einer Ware ist aber eine Größe, eine Eigenschaft eines Stoffes – und kann damit selber nichts Materielles oder Stoffliches sein, was der Begriff Wertsubstanz aber impliziert.
(zur kategorische Trennung von realen Mengen und deren Eigenschaft siehe MEGW-Konzept in der konsIkon)