Utopisten

image_pdfimage_print

Idealisten, die sich neue Gesellschaftsformen ausdachten (und ausdenken) und ihr Augenmerk mehr auf die Verteilung ausrichten als auf die Produktion und den Austausch.

Vertreter

1478-1535 Thomas Morus (siehe Artikel in der Chronik)
Babeuf (wurde 1797 während der Vorbereitungen eines Aufstandes des Bundes der Gleichen verraten und ermordet)
1760-1825 Claude-Henri-de Rouvroy Saint-Simon (comte de = ein Graf, siehe Artikel in Chronik))
1771-1858 Robert Owen (englischer Fabrikbesitzer = Kapitalist, siehe Artikel in Chronik))
1772-1837 Francois-Marie-Charles Fourier (ein Kaufmann, siehe Artikel in Chronik)
Blanqui (Führer der Pariser Arbeiter in der Revolution von 1848)

Warum sind die Utopien immer wieder gescheitert?

Blanqui fragte sich zum Beispiel, warum die kommunistischen Ideale (Utopien) in den vergangenen Jahrhunderten niemals Bestand hatten und nicht dauerhaft verwirklicht wurden. Gerd Irrlitz antwortet darauf: „Die Ursache für das Scheitern der Utopien lag im ungenügend entwickelten Stand der Produktivkräfte. Die materielle Produktion war noch nicht so weit fortgeschritten, als daß sie es erlaubte, alle Menschen auf die gleiche Art und Weise an der Verteilung der produzierten Güter zu beteiligen. Die Utopisten waren nicht in der Lage, eine wissenschaftliche Strategie und Taktik des Klassenkampfes zu entwickeln. Sie erkannten nicht, daß sie den Klassenkampf unversöhnlich führen müssen und dazu eine politische Organisation benötigen.“ Quelle: Der Sozialismus – Deine Welt, S.38

Kommentar: Diese Erklärung / Auffassung ist meiner Meinung nach völlig falsch. Die Hauptursache ist (meiner Meinung nach) die Unwissenheit über die ökonomischen Basisgrößen Produktwert, Tauschwert und Gebrauchswert. Man schaue sich doch nur einmal rückwirkend die „Epoche“ des Sozialismus / Kommunismus ab 1917 bis 1989 an: gescheitert! Das ganze sozialistische Staatensystem ging 1989 in die Knie. Nicht weil die Produktivkräfte ungenügend entwickelt waren, sondern weil der Austausch auf falschen Größen beruhte (und damit ungerecht war) und das unter einer ´allmächtigen´ politischen Organisation (von der KPdSU bis hinunter zu ihren Bruderparteien einschließlich der SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschland), die den Unterschied zwischen Geldmenge und Geldwert genauso wenig begriffen haben wie Lieschen Müller, und das obwohl sie ihre angeblich unfehlbare Weltanschauung, wissenschaftlichen Institute und genügend Zeit und Muße zur Bildung hatten.