Humanismus

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Um 1330 Begründung durch F Petrarca
Als Humanismus bezeichnet man eine geistige Bewegung die sich gegen die erstarrte Tradition der Scholastik richtet. Diese Bewegung wurde von Petrarca und Boccaccio begründet. Die Denkweisen des Mittelalters hatten sich in theologischen und logischen Spitzfindigkeiten festgefahren. Die Humanisten forderten eine Wiedergeburt (Renaissance) des antiken Denkens unter Ausrichtung auf die Bedeutung des antiken Begriffs Humanitas.
Die vorwiegend literarisch ausgerichtete Bewegung ging im 14. Jh von Italien aus und verbreitet sich dann über ganz Europa. Die Humanisten bewunderten die antike Beredsamkeit und erhoben das Gebiet der Sprache (Grammatik und Rhetorik) zum zentralen Gegenstand humanistischen Denkens.
In der ´Dialektischen Disputation´ von Lorenzo Valla (1407-1457) werden Begriffe, Sätze (Aussagen) und logische Schlüsse von der Sprache her erschlossen. Diese Disputation übt vehemente Kritik an den absurden Wortbildungen der Scholastik, denen nichts Reales mehr entspricht. Für Valla galt es, für die Gewinnnug von Erkenntnissen wieder zur Realität zurückzukehren und die Sprache als Abbild und Abbildung der Realität zu begreifen.
Hauptgegenstand der philosophischen Forschung sollen die geschichtlichen und politischen Lebensbedingungen der Menschen und die freie Entfaltung ihrer schöpferischen Kräfte sein.
Das ideale Bild vom Menschen ist der allseitig gebildete Mensch, der seine Bestimmung in der ständigen Erweiterung seiner Kenntnisse findet.
Eine der erfolgreichsten Leistungen der Renaissance liegt in der Geburt der modernen Naturwissenschaften auf der Grundlage eines neuen Wissenschaftsbegriffes und Methodenbewußtseins. Die ersten Vertreter J. Kepler und G. Galilei stellten die quantitativ und qualitativ bestimmbaren Verhältnisse der grundlegenden Natureigenschaften vor die Beantwortung der scholastischen (und unbeantwortbaren) Fragen nach dem Wesen der Dinge.

Das Leitmotiv des Humanismus lautet: „Für den Menschen ist der Mensch das höchste Wesen!“ zit im LB f DHM, S.15

Zitate

„Man beschütze die Sittlichkeit und alle die, so sie sich dazu bekennen – die Folgen werden alle Erwartungen übertreffen. Man mache die Gesetze wider die Versöße gegen die Sittlichkeit, gegen die Störer der gesellschaftlichen Ruhe – und wird von diesem Punkt an sich ein ganz neues Licht über alle Völker verbreitet sehen. In jedem Menschen ist die Selbstbestimmung zum Guten zu suchen; kein göttliches oder äußeres Gebot, sondern nur, daß das Herz Rechttun empfehle.“ Quelle: JW Goethe, 1791/1792 in Abschaffung der Duelle an der Universität Jena.