Materialismus

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Definition

Materialismus heißt nichts anderes, als die Natur aus sich selbst heraus zu erklären.
Materialismus ist eine Weltanschauung, welche von der Materie und ihren Existenzformen ausgeht. Der Materialismus geht vom Primat der Materie aus, das menschliche Bewußtsein ist sekundär, eine Entwicklungsform der Materie.

Die gesellschaftlichen Chancen des Materialismus

Der Materialismus hat auf gesellschaftlicher Ebene keine Chance, weil die Dummheit jeden Tag neu geboren wird und das mühsam erarbeitete Wissen jede Nacht im Schleier des Vergessens hängen bleibt. So kommt es, daß der ahnungslose Bürger ganz leicht in den klebrigen Netzen der Irrtümer und falschen Lehren hängen bleibt. IE,2020

Weltanschauung der herrschenden Klasse

Der Materialismus ist die Weltanschauung der herrschenden Klasse, den Idealismus haben sie für ihre Unterdrückten vorgesehen. Mit Hilfe des Idealismus kann die wirtschaftlische Ausbeutung der produktiven Klasse durch die herrschende Kaste viel besser verschleiert werden, als mit einer materialistischen Weltanschauung. Durch Mythen, Kulte und Religionen können Sklaven viel besser unterdrückt, Bürger und Handwerker viel besser zur Unterordnung bewogen werden. ´Nur mit Dummen kann man es so bunt treiben´, singt auch Reinhard Mey noch im Jahre 2000. Deshalb blieb die materialistische Philosophie den Gelehrten und Herrschern vorbehalten. Die handgeschriebenen Werke der materialistischen Philosophen wurden beschlagnahmt und unter Verschluß gehalten. Q: P Klemm: Die Erben des Prometheus, S. 67

Diskreditierung des Materialismus

Religion und Idealismus versuchen den Materialismus zu diskreditieren. Eine Variante ist folgende: Es gibt Gut und Böse. Wenn es also Gott (sprich das Gute) gibt, muß es auch den Teufel (sprich das Böse) geben. Da Gott nach deren Ansicht in der geistigen Welt herrscht, muß Luzifer in der Materiellen herrschen. Das erscheint auf den ersten Blick auch logisch, da in der Natur und auf der Erde das Böse herrscht – und kein allgütiger Gott. Was diese Weltanschauung übersieht, ist die Tatsache, daß geisteskranke Psychopathen die Menschen beherrschen. Ihre Ideologie ist somit eine sich selbsterfüllende Prophezeiung. Q: Oliver Janich: Die Vereinigten Staaten von Europa, S. 418

dialektischer Materialismus

Wie erkennen wir die Welt? Mit Hilfe von physikalischen Feldern. Unsere Sinneszellen (Sensoren) wandeln diese in elektrische Impulsfolgen um. Das Gehirn verknüpft die Impulsgfolgen verschiedener Sensoren. Diese erhalten aufgrund bestimmter Bewertungskriterien eine Bedeutung. Bewertungskriterien könnte die Erfüllung meiner Grundbedürfnisse sein: Hunger, Schlafen, Einhaltung eines bestimmten Temperaturbereiches.
Zur materialistischen Auffassung der Natur gehört die Bekanntschaft mit Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geologie und anderen Naturwissenschaften. Q: F Engels: Anti-Dühring, S. 10 ff

Kategorien des dialektischen Materialismus

Das Einzelne: Die Kategorie des Einzelnen bildet die raum-zeitliche begrenzte Existenz von Gegenständen und Vorgängen ab. Allerdings gibt es im absoluten Sinne nichts Einzelnes.
Das Komplexe: siehe Komplexizität.
Die Relativität vom Einzelne und Komplexen: Der Unterschied vom Einzelnen und Komplexen ist relativ. Gegenüber einer höheren Hierarchie kann etwas Komplexes als etwas Einzelnes betrachtet werden, gegenüber einer niederen Hierarchie als Komplexes. Beispiele: Elektron = Quark +….; Atom = Elektron + Proton + Neutron. Molekül = Atom + Atom + …  +Atom
Weitere Kategorien sind: Die Kausalität, Notwendigkeit (Gesetzmäßigkeit) und Zufall, Möglichkeit, Wirklichkeit, Wahrscheinlichkeit, Inhalt und Form, Wesen und Äußeres, Verallgemeinerung, die objektive Realität.

Materialismus → Idealismus → dialektischer Materialismus

siehe F Engels, Anti-Dühring, S. 129

Naturwissenschaftliches Denken → Materialismus

Wichtige Impulse für das materialistische Denken ergeben und ergaben sich aus den Fortschritten der Naturwissenschaften. Die objektive Realität bildet nicht nur den Rahmen einer materialistischen Weltanschauung, sonder sorgt auch für deren Inhalt. Sie ist der entscheidende Bezugspunkt. Eine materialistische Weltanschauung endet nicht in religiösen Doktrin, sondern entwickelt sich ständig weiter.

Materialismus kontra Religion

Nur mit Hilfe der Naturwissenschaften konnte der Einfluß der katholischen Kirche und ihrer Religion auf das Denken der Menschen zurück gedrängt werden.

Historisches

Artikel 1.500 – 1.800 uZ Neuzeitlicher Materialismus in ChroniWi