Patriotismus

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Nationalstaat / Abgrenzung zwischen ´Innen und Außen´

Einleitung

Der Kollektivbildung liegt ein grundlegendes Bedürfnis der Menschen zugrunde. Der einzelne Mensch ist ein Gemeinschaftswesen und kann ohne andere Menschen nicht existieren. Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft (Familie, Sippe, Gruppe, Klasse, Nation) erfordert daher auch immer ein Bekenntnis zur Gruppe – der Identifizierung mit der Gruppe. So kommt es in Nationalstaaten eben auch zur Herausbildung einer ´nationalen Identität´ und der dort hineingeborene Säugling wird zum Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Selbst in einer pluralistischen, toleranten Gesellschaft kann es bei Bedrohung von Außen kann die mental vorhandene Identifizierung schnell in Patriotismus oder dessen Steigerungsform Nationalismus umschlagen. Hinzu kommt, daß die Psychologie der Massen sehr schnell und politisch gut instrumentalisiert werden kann.

Hauptartikel

Patriotismus ist eine emotionale Beziehung zum Vaterland. Die Liebe (= emotionale Beziehung) zum Vaterland (= patria) wird in den meisten Nationalstaaten als legitim, wenn nicht sogar wünschenswert angesehen.
Im Gegensatz zum Nationalismus, wo es um Überlegenheit geht, soll es beim Patriotismus nur um die Liebe zum eigenen Vaterland gehen. Dieser gut gemeinten Unterscheidung stehen zahlreiche Befunde aus der Psychologie entgegen. Der Mensch kann nur Vergleichen (auch das ist ein Naturprinzip), so daß Unterlegenheit oder Überlegenheit eine notwendige Folge des Vergleichens ist. Gleichheit kommt nur auf der Ebene physikalischer Größen in Frage, die gerade in der Soziologie überhaupt keine Rolle spielen. Im Patriotismus ist somit schon der Keim für den Nationalismus mit seinen Überlegenheitsgefühlen oder Fremdenfeindlichkeit (im Falle von Unterlegenheitsgefühlen) gelegt.

Querverweise

Nationalismus