Privatsphäre

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„Die größte Herausforderung bei der fortschreitenden Nutzung digitaler Technologien ist die Sicherung der Privatsphäre. Was aber ist ´die Privatsphäre´?
Definition: Die Privatsphäre ist ein Raum, in dem Individuen (individuelle Personen) verschiedenen Handlungen oder Tätigkeiten ausführen oder Zustände mentaler oder körperlicher Art und Weise haben, die als Situationen bezeichnet werden. Die Privatsphäre darf nicht der Beobachtung oder Kontrolle von Außen unterliegen. Die Privatsphäre war ursprünglich ein räumliches Phänomen und bezog sich auf bestimmte topografische Räumlichkeiten (Haus, Wohnung). Unter Privatsphäre wird heute aber im erweiterten Sinne nicht nur ein konkreter Raum verstanden, sondern auch Meßwerte und/oder Daten die Aussagen über das Leben eines Menschen ermöglichen (Lebensgewohnheiten, Gefühle, Verhaltensspuren, Bewegung, physische und psychische Zustände, körperliche Aktivitäten, Frequenzspektrum und Tonfall der Sprache, etc.) ermöglichen.
Mit der Erhebung, Speicherung und Sammlung von Meßwerten physikalischer und chemischer Größen (in elektronischer Form) in den Privaträumen von Personen und deren Übermittlung via Internet auf externe Server hat das Individuum keine Kontrolle mehr darüber, wer was in welchem Zusammenhang über ihn und seine Privatsphäre weiß. Er verliert damit sein Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie und kann von Außen kontrolliert werden. Das wiederum bedeutet einen Verlust an Freiheit. Die in der humanistischen Aufklärung entstandene Definition von Freiheit wird ausgehebelt und führt zur Beeinträchtigung des Individuums und der gesamten Gesellschaft, da ein freiheitliches Gemeinwesen auf der selbstbestimmten Mitwirkung eines jeden einzelnen Bürgers beruht.“ Quelle: Ingenieur-Nachrichten 1/2019, S.13, adapt v IE